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©2014 Karnevalverein Frohsinn


Fassenachts-Brunnen

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 - H i s t o r i s c h e s -

      

Einen neuen Brunnen braucht die Stadt
Der Lange Weg von der Idee bis zur Verwirklichung

Pläne entstanden bereits in den 80er Jahren

Welches Motiv soll den neuen Brunnen zieren ?

Historischer Hintergrund der “Eselsreiterin”

Die Eselsreiterin ist da

Das Attentat

  

Pläne entstanden bereits in den 80er Jahren
  
Neu ist die Idee für eine Skulptur der Eselsreiterin keinesfalls. Bereits in den achtziger Jahren entstand der Plan, einen Fastnachtsbrunnen zu errichten. Auch einen Standort hatte die “Altstadtkommision” schnell ausgemacht: In der Oberern Hainstraße sollte der Wasserspender stehen. Eine Ideenauswahl wurde im ehemaligen Oberurseler Kurier veröffentlicht, drei kamen davon in die engere Wahl. Die aus der Bühnenfastnacht bekannten Figuren “Lang und Kurz”, der legendäre “Molli” mit seinem Pferd Zitronenfalter und eben die Eselsreiterin.
  
Molli bekam schließlich die meisten Stimmen, allerdings fanden sich noch Nachfahren, die eine solche Skulptur ihres Ahnen ablehneten.Also entschied man sich für den zweitplazierten Vorschlag der Eselsreiterin von Georg Hieronymi.
  
Brunnensockel und -technik wurden errichtet, nur der Auftrag für die Skulptur war noch nicht erteilt. Dann wurde die Eselsreiterin Opfer der deutschen Wiedervereinigung. Als die Stadt Oberursel nach der Wende auch kräftig in den Solidaritätsfond einzahlen musste, wurde die Errichtung des Brunnens aufgeschoben - nicht aufgehoben. Auf den Sockel in der Obereren Hainstraße kam später der Ebbelwoi-Brunnen.
Quelle: Taunuszeitung

 

  

Welches Motiv soll den neuen Brunnen zieren ?
  
Die Entwürfe des Oberursler Bildhauer Georg Hieronymi

"Die Eselsreiterin"

“Lang und Kurz”

“Molli”

“Die Eselsreiterin”
eine Erinnerung an einen Oberursler Fastnachtsscherz aus dem 16/17. Jahundert. 

“Lang und Kurz” - vergleichbar mit
Pat und Patachon

Der Herr mit dem Pferd und dem Bembel ist “Molli” mit seinem “Zitronenfalter”, ein Orginal aus Alt-Oberursel.

  

Historischer Hintergrund der “Eselsreiterin”
  
Die Firgur der verkehrt herum auf einem Esel sitzenden Frau hat ihren Ursprung im Mittelalter. Es handelt sich dabei um einen Orscheler Fastnachtsscherz aus dem 16./17. Jahundert. Wenn die Ehefrau ihren mann im Laufe des Jahres verprügelt oder ihn im Faustkampf geschlagen hatte, so mußte der besiegte am nächsten Fastnachtsdienstag oder Aschermittwoch einen aufgezäumten Esel, auf dem seine Frau saß, durch die Stadt führen.
  
Zur Verdeutlichung nachfolgende Beschreibung des Brauches
(i.d.Falle aus Darmstadt)
  
Quelle:
“Aus Darmstadts Vergangenheit” von Dr. phil. Adolf Müller

Unsere Väter sahen in dem Manne den unbedingten Herren über Haus und Familie. Trotzdem gab es auch früher tatkräftige, streitbare Weiber, die Herrenstellung des Ehegatten nicht anerkannten, ja sogar die Hand gegen den Gemahl erhoben. Kam ein solcher Fall in unserer Stadt vor, mußte die Schlagfertige den Esel reiten, d.h. sie wurde rücklings auf einen Esel gesetzt, bekam als Zügel den Schwanz des Tieres in die Hand und wurde gezwungen, in dieser jämmerlichen Haltung durch die Straßen der Stadt zu ziehen. Hatte die Frau den Mann hinterlistig, ohne daß er sich wehren konnte, geschlagen,  so führte der Frankensteiner Bote – die Herren von Frankenstein mußten den Esel stellen – das Grautier; war der Ehemann jedoch in offener Fehde von seinem Weibe besiegt worden, mußte er unter dem Hohngelächter der Menge die Zügel selbst führen.
  
Quelle:
“Eberstädter Geschichtenbuch aus 12 Jahunderten”
von Wolfgang Weißgerber   “Das Frankensteiner Eselslehen”

Die Herren von Frankenstein bezogen noch bis 1571 eine Korngülte von 12 Maltern, das sogenannte Eselskorn, aus Darmstadt, früher Bessungen. Dafür hatten sie je nach Bedarf einen ihrer Esel herzuleihen, auf dem die “übermütigen, stolzen, giftigen und bösen Weiber, die ihre Männer geschlagen” zu Spott und Schanden durch die Stadt reiten mußten. Diese Strafe wurde zuletzt vom “Bösen Hundert”, einem Fastnachtsgericht, auf offenem Markt verhängt und am Aschermittwoch vollzogen.
Zu diesen Behufe schreiben 1538 Schultheiß und Schöffe des “Bösen Hundert” an den Junker Hans zu Frankenstein:
“Unsern willigen Dienst mit Fleiß zuvor, ehrbare und gestrenge liebe Junkern! Es hat sich zu Darmstadt Zwietracht. Zank, Uneinigkeit erhoben zwischen etlichen gigftigen und bösen Weibern, die sich haben aufgeworfen gegen ihre Männer und haben sich unterstanden, sie zu schlagen. Solche Gewalt, Frevel und Übermut ist gegenüber der ganzen Gemeinde, sunderlich aber gegen das Burglehen (das Rselslehen). So ist es unser Bitt und Ansinnen, uns Hilf zu kommen nach altem Herkommen und den Esel zu schicken. Wir wollen auf nächsten Dienstag morgens früh unsern Stadtboten zu Euch schicken, der soll den Esel nach Darmstadt geleiten, da wird er Futter haben. Und wenn wir ihn gebraucht in unsern Nöten, so wollen wir ihn ohne Eure Kosten und Schaden wieder heigeleiten in Eure Veste.”

  

Die Eselsreiterin ist da
Juli 2001
Relativ unbermerkt ist der Aufbau des Brunnen vonstatten gegangen.
Die Skultur wurde von dem Bildhauer Walter Meffert hergestellt.
  
“So ist nicht nur die Frau (sicherlich unvorteilhaft) rücklings auf dem Esel zu sehen. Nein auch der Mann ist nach damaligen Gesichtspunkten nicht gut dabei weggekommen. Er outete sich nämlich als Hausherr, der keiner war. Nicht umsonst trägt er bei dem Umzug die Narrenkappe.”
  
Zitat: A.Henrich www.oberurseler-brunnen.de
  

  

Das Attentat im September 2001
Der Narr, der zur Skulptur der Eselsreiterin gehört, ist von oben bis unten mit Farbe bekleckert. Dünne Rinnsale laufen ihm über die Brust, tropfen ihm auf die Schuhe und bilden eine orangefarbene Lache zu seinen Füßen. Aber auch der Esel wurde nicht verschont. Ihm tropft gelbe Farbe von der Mähne. Die Skulptur von Georg Hieronymi ist Opfer eines Anschlags geworden.

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Die Eselereiterin

  

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"Die Eselsreiterin"